Das Toxische Schocksyndrom (kurz TSS) ist häufig auch als Tamponkrankheit bekannt. Dabei können längst nicht nur Frauen, sondern auch Männer davon betroffen sein und nicht nur der Tampon muss dafür verantwortlich sein.
TSS ist eine Infektionskrankheit, die eigentlich sehr selten auftritt, aber zur Folge plötzlich auftretende, lebensbedrohliche Komplikationen hat. Unbehandelt führt TSS zu Multiorganversagen. Das Tückische dabei ist, dass die dafür verantwortlichen Keime fast überall vorkommen. Circa 15-40 Prozent aller gesunden Menschen haben diese im Nasen-Rachenraum. Die Erreger können bestimmte Giftstoffe produzieren, auf die unser Immunsystem mit der Bildung von Antikörpern reagiert.
Wenn die Keime in hoher Anzahl in den Organismus kommen und das Immunsystem noch keine Antikörper gebildet hat, ist es nicht in der Lage die Keime und Toxine zu neutralisieren.
Am Toxischen Schocksysndrom erkranken vor allem Jüngere, deren Immunsystem noch nicht so gut entwickelt ist. Im Erwachsenenalter besitzen mehr als 90 Prozent die entsprechenden Antikörper.
Frauen und Männer und sogar Kinder können an TSS erkranken, Frauen zwischen 10 und 50 Jahren sind einem höheren Risiko ausgesetzt, als Männer in diesem Alter. Die Erreger können am einfachsten über Hautwunden, Verbrennungen oder Insektenstiche in den Körper gelangen.
Bei Menstruierenden kann es daher auch bei der Verwendung von Tampons, Menstruationstassen oder einem Diaphragma vorkommen, sowie bei bakteriellen Infektionen und Komplikationen wie zum Beispiel einem Abszess.
Bei TSS sind die typischen Symptome:
Manche klagen auch über einen sonnenbrandähnlichen Hautausschlag. Solltest du diese Symptome bei dir feststellen, wende dich bitte umgehend an deinen Arzt zur genaueren Abklärung.
Wenn es sich um das Toxische Schocksyndrom handelt, zählt wirklich jede Minute, darum gehe lieber auf Nummer sicher und lasse dich bei Verdacht von einem Arzt durchchecken.
Wohl einer der bekanntesten TSS-Fälle stammt aus den USA. Hier verlor das amerikanische Model Lauren Wasser aufgrund von TSS beide Beine. Der Fall bewegte die gesamte Frauenhygienewelt. Lauren verklagte damals die Firma, da deren Tampons aus synthetischen Materialien hergestellt wurden und bei ihr das Toxische Schocksyndrom auslösten. Sie kämpfte aber nicht nur gegen die großen Tamponhersteller vor Gericht, sondern auch für das Robin-Danielson-Gesetz.
Das Robin-Danielson-Gesetz wurde nach einer Frau benannt, die in den 90er Jahren an TSS starb. Das Gesetz soll Hersteller von Periodenprodukten dazu verpflichten, alle Inhaltsstoffe auf der Verpackung aufzulisten. Trauriger Fact: Das Gesetz ist leider bis heute noch nicht in Kraft.
Wir bei SELENACARE nehmen das Thema aber sehr ernst. Unsere Menstruationstassen bestehen zu 100 Prozent aus hochwertigem, medizinischen Silikon ohne Schadstoffe, Parfum oder Weichmacher. Aus welchem Material unsere waschbaren Slipeinlagen, Binden und Periodenslips bestehen findest du jeweils auf der Verpackung ausführlich aufgelistet.
Die Verbindung von TSS mit Tampons wurde in den 80ern in den USA hergestellt, als besonders saugfähige Tampons auf den Markt kamen. Diese sollten aufgrund der höheren Aufnahmefähigkeit länger im Körper bleiben können.
In dieser Zeit traten vermehrt Fälle von TSS auf. Durch das feucht-warme Klima in der Scheide wird die Entstehung von Bakterien und Pilzen begünstigt. Die meisten davon existieren dort einfach nur, ohne Beschwerden zu verursachen. Der Tampon bietet hier aber die perfekte Oberfläche zur Vermehrung. Der Immunabwehr gelingt es nur schlecht gegen die Bakterien im Tampon vorzugehen, weil sie dort vom restlichen Körper abgespaltet sind.
Gefährlich wird es dann, wenn das von den Bakterien produzierte Gift in die Blutbahn gelangt. Je nachdem, wie das Immunsystem aufgestellt ist, kann der Körper dieses Gift dann nicht neutralisieren. Unbehandelt kann das lebensgefährlich werden und zu einem Multiorganversagen führen.
Entgegen der weit verbreiteten Annahme, ist das Risiko durch die Verwendung von Tampons oder Menstruationstassen am Toxischen Schocksyndrom zu erkranken gering. Das RKI (Robert-Koch-Institut) meldet 3-6 Fälle auf 100.000 Frauen pro Jahr. Davon stehen 92 Prozent im Zusammenhang mit der Menstruation.
Sorgfältige Hygiene während der Menstruation ist das A und O, darum achte bei der Verwendung von Tampons oder einer Menstruationstasse auf Folgendes:
Wie du deine Menstruationstasse richtig reinigst, haben wir in einem eigenen Ratgeber-Artikel “Menstruationstasse reinigen [Pflegeanleitung]” für dich zusammengefasst. Alles über die richtige Intimpflege findest du in unserem Ratgeber “Richtige Intimpflege: 9 Tipps für eine gute Vaginaflora”.
Alternativ zu Menstruationstassen oder Tampons kannst du natürlich auch auf Binden oder Slipeinlagen umsteigen. Diese können zwar grundsätzlich kein TSS verhindern, sie reduzieren jedoch das Risiko einer Infektion.
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