Viele Frauen* leiden während ihrer Periode unter Regelschmerzen und diese können im Alltag oftmals stark einschränken. Dabei hilft es zu verstehen, woher die Menstruationsbeschwerden kommen und was man selbst dagegen tun kann. Schon mit ein paar einfachen Hausmitteln stärkst du dein Wohlbefinden und bekämpfst unangenehme Begleiter, wie Unterleibsschmerzen während der Periode. Damit das gelingt, erklären wir dir, was hinter den Schmerzen steckt, welches die beliebtesten Gegenmaßnahmen sind, und ab wann es Zeit wird, eine Ärztin oder einen Arzt aufzusuchen.
Unterleibsschmerzen während der Periode lassen sich grundsätzlich in zwei Gruppen aufteilen. Beim Großteil der Betroffenen steckt meist eine harmlose Ursache dahinter. Bei den anderen gilt es genauer hinzuschauen und eine Erkrankung als Auslöser auszuschließen. Die Unterscheidung der beiden Gruppen richtet sich nach dem Zeitpunkt und der Stärke. Also seit wann und wie stark dich Schmerzen bei der Menstruation begleiten.
Primäre Regelschmerzen (synonym: Primäre Dysmenorrhoe) können bereits ab der ersten Periode (Menarche) auftreten. Sie sind von da an ein wiederkehrendes Zeichen für den Beginn oder den normalen Verlauf deiner Regel. Möglich ist ebenfalls, dass diese Periodenschmerzen allmählich schwächer werden. Denn primäre Regelschmerzen haben meistens mit körpereigenen Hormonen, so genannten Prostaglandinen, zu tun. Diese lösen das Zusammenziehen der Gebärmutter während der Menstruation aus. Dadurch soll sich die innerste Schicht der Gebärmutterwand lösen und durch die Scheide nach außen abgegeben werden.
Bei einer besonders starken Produktion dieser Hormone zieht sich die Gebärmutter dementsprechend mehr zusammen. Schmerzen und Krämpfe sind die Folge. Je öfter du die Periode erlebst, desto größer ist allerdings die Wahrscheinlichkeit, dass dein Körper sich an die Menge von Hormonen gewöhnt. Das Zusammenziehen der Gebärmutter wird weniger intensiv und die Schmerzen milder.
Sekundäre Regelschmerzen (Sekundäre Dysmenorrhoe) kommen erst im Verlauf der Zeit als Begleiterscheinung hinzu. Sie sind nicht von Anfang an Teil deines monatlichen Zyklus. Ein häufiger Grund ist die Verhütung durch eine Spirale. Weitere Ursachen können Erkrankungen sein wie eine versprengte Gebärmutterschleimhaut (Endometriose) oder Veränderungen der Gebärmutterwand (z.B. Myome). Auch Stress und Ängste können ausschlaggebende Faktoren sein, sodass du Regelschmerzen heftiger erlebst.
Keine Frau muss unter starken Periodenschmerzen leiden. Ein gelegentliches Ziehen oder ein kurzer Krampf gehören zum normalen Ablauf der Menstruation dazu und der Schulbesuch oder die Zeit bei der Arbeit sollten problemlos zu bewältigen sein. Wenn die Beschwerden jedoch anfangen dich in deinem Alltag einzuschränken, ist es sinnvoll dich ärztlich beraten zu lassen. Ein passendes Verhütungsmittel kann helfen deinen Körper während der Periode im Gleichgewicht zu halten. Auch ein Schmerzmittel lindert in solchen Fällen gezielt und wirkungsvoll starke Regelschmerzen.
Darüber hinaus gibt es Warnzeichen, auf die du achten kannst. Für dich untypische oder gänzlich neue Beschwerden sind immer ein Grund aufmerksam zu werden. Leidest du unter extremen Regelschmerzen am ersten Tag der Periode oder in ihrem Verlauf, solltest du mit einer ärztlichen Untersuchung eine Erkrankung ausschließen. Ein wichtiges Alarmzeichen sind starke Unterleibsschmerzen ohne Periode. Suche in diesem Fall unbedingt sofort eine Ärztin oder Arzt auf, um die Ursache abklären zu lassen.
Monat für Monat Menstruationsbeschwerden zu erleben, ist eine unangenehme Erfahrung. Doch mit ein paar einfachen Tricks kannst du deine Regelschmerzen lindern. Was dir am besten hilft, wirst du durch Ausprobieren schnell feststellen.
Laura T.: "Ingwertee ist für mich das Beste. Ab dem ersten Tag meiner Regel ist der überall dabei."
Simone M.: "Nur auf dem Sofa mit der Wärmflasche im Arm abschalten."
Den EINEN richtigen Weg gibt es leider nicht, höre am besten auf deinen Körper. Vielleicht sagt er dir, dass er Ruhe braucht, vielleicht ruft er aber auch einfach nach einem Stück Schokolade.
Hier findest du unsere beliebtesten Tipps gegen Regelschmerzen:
Da Periodenschmerzen durch das Zusammenziehen der Gebärmutter verursacht werden, kann gerade körperliche Betätigung Linderung verschaffen. Denn durch Bewegung wird die Durchblutung der Gebärmutter verbessert und damit dem Schmerz entgegengewirkt. Joggen oder Radfahren sind hierfür wunderbar geeignet. Doch es braucht nicht unbedingt sportliche Höchstleistungen. Auch ein langsamer Spaziergang oder Yoga sind perfekt, um sich bei Menstruationsbeschwerden zu bewegen und gleichzeitig zu entspannen.
Sowohl eine Wärmflasche als auch eine gute Tasse Tee können dir helfen, locker zu lassen. Auch ein Kirschkernkissen oder eine Wärmepflaster sind wohltuende Alternativen. Die Krämpfe werden mit Hilfe der Wärme abgeschwächt und gelöst. Die pflanzlichen Wirkstoffe bestimmter Teesorten können auch die Begleiterscheinungen der Periode von Unterleibsschmerzen und Übelkeit bis hin zu Kopfschmerzen und Stimmungsschwankungen besänftigen. Wir empfehlen folgende Teesorten bei Menstruationsbeschwerden: Kamille, Ingwer, Fenchel, Anis, Pfefferminze, Kümmel.
Grundsätzlich sollte man natürlich immer Stress vermeiden, aber vor allem während deiner Periode benötigst du mehr Ruhe und Entspannung. Wenn du unter Periodenschmerzen leidest, kann psychische Anspannung deren Entstehung fördern. Verschaffe dir daher über den ganzen Tag verteilt kurze Augenblicke zum Ausruhen.
Entspannungstechniken, die mit der Atmung und progressiver Muskelentspannung arbeiten, sind dafür ideal. Du kannst sie auch ohne großes Aufsehen am Arbeitsplatz oder in der Schule durchführen. Wenn es dir schwer fällt dich unterwegs auf deine Atmung zu konzentrieren, empfehlen wir: Kopfhörer aufsetzen und abschalten. Die Lieblingsmusik ist ein perfekter Weg sich selbst in einer überfüllten Bahn ein bisschen Ruhe zu verschaffen.
Damit du Menstruationsbeschwerden vorbeugen kannst, ist es hilfreich auf eine ausgewogene Ernährung zu achten. Es ist nachgewiesen, dass es das optimale Zyklus Food gibt. Also Lebensmittel die deinen Körper in allen Phasen gut unterstützen. Denn je schlechter die Versorgung der Gebärmutter mit bestimmten Mineralstoffen und Vitaminen ist, desto eher werden starke Periodenschmerzen begünstigt.
Achte daher auf einen abwechslungsreichen Speiseplan, der Gemüse, Obst, Fisch und auch Nüsse miteinschließt. Wichtig ist eine ausreichende Versorgung u.a. mit: Magnesium, Kalzium, Vitamin D und E, Omega-3-Fettsäuren.
Gönn dir eine Pause! Durch kreisende Bewegungen mit den Händen oder einem Massageball kannst du durch die Bauchdecke die Krämpfe im Unterleib lockern. Das Massieren verschafft dir in jedem Fall eine wohltuende Auszeit. Nutze am besten ein Massageöl mit angenehmem Duft, so erschaffst du dir schnell und einfach ein persönliches Entspannungsritual. Tipp: Wärme das Öl zunächst ein wenig zwischen deinen Händen, damit es bereits vor dem Massieren Körpertemperatur annimmt.
Hierbei handelt es sich um eine Technik aus der traditionellen, chinesischen Heilkunst. Diese hat aber nichts mit den spitzen Nadeln der ähnlich klingenden Akupunktur zu tun. Stattdessen legst du einfach deine eigene Hand an einer bestimmten Stelle des Körpers auf. Nun sollen Schmerzen durch gezielt ausgeübten Druck gelindert werden. Bei Regelschmerzen bieten sich dafür gleich mehrere Stellen an.
Ein Druckpunkt befindet sich eine Handbreit unter deinem Bauchnabel. Drücke hier sanft deine Fingerkuppen in den Bauch, bis die Unterleibsschmerzen nachlassen. Zusätzlich kannst du den leichten Druck auch etwas tiefer, knapp über dem Schambein wiederholen. Ein weiterer Druckpunkt liegt ebenfalls eine Handbreit unter dem Knie an der Innenseite des Beins. Übe hier mit der Handfläche gleichmäßig Druck aus, um Krämpfe zu lösen.
*Damit sind alle menstruierenden Menschen gemeint.